(PRESSEMELDUNG) Die Veranstalter der WOMEN&WORK, die Betreiber der Event-Plattform trember.com und die Journalistin Katrin Taepke vom Event-Blog MICEstens digital haben einen Blick in die Zukunft der Veranstaltungs- und Eventsbranche geworfen. Im besonderen Fokus einer gemeinsamen Online-Befragung stand vor allem das userzentrierte Event-Verhalten beim Besuch von öffentlichen Großveranstaltungen (ab 1.000 Personen und mehr). Kernergebnis: 58,8% der Befragten fühlen sich auf Großveranstaltungen nicht mehr sicher. 66,2% meiden seit 2020 konsequent große Menschengruppen und werden das auch in Zukunft tun. Die Veranstaltungsbranche muss sich – vor allem digital – anpassen. Die Pandemie hat das Event-Verhalten der Menschen nachhaltig verändert.

Bis zum Ausbruch der Pandemie haben 91,4% der Befragten regelmäßig Großveranstaltungen besucht. Dieser Anteil ist aktuell auf rund zwei Drittel gesunken. 37,2% gaben an, Großveranstaltungen nicht mehr besuchen zu wollen, knapp 60% fühlen sich auf Großveranstaltungen nicht mehr sicher und 66,2% meiden seit 2020 große Menschengruppen und werden das auch in Zukunft tun.

„Wir stellen fest, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer stark verunsichert sind“, sagt Katrin Taepke. „Es gibt derzeit einen Trend zurück zu Präsenzveranstaltungen, doch das Konsumverhalten der Besucherinnen und Besucher hat sich, das zeigt unsere Umfrage deutlich, nachhaltig verändert. Ein Zurück in die alte Veranstaltungsnormalität ist aus unserer Sicht ausgeschlossen.“

Veranstaltungskonzepte müssen an digitale Bedürfnisse angepasst werden

Die Umfrage zeigt, dass Großveranstaltungen nicht mehr bedingungslos akzeptiert werden. Rund ein Fünftel finden Großveranstaltungen in Präsenz grundsätzlich nicht mehr zeitgemäß. Für den Rest der Befragten müssen die gelernten AHA-Regeln zu einem festen Bestandteil von Großveranstaltungen bleiben (57,3% empfinden das als wichtig). Außerdem soll dauerhaft mehr Platz zwischen dem Publikum eingehalten werden. Das wünscht sich die deutliche Mehrheit von 82,9%.

Für Veranstaltungsagenturen heißt das, dass Veranstaltungskonzepte dauerhaft Abstandsregeln und die Einhaltung von AHA-Regeln berücksichtigen müssen. Das bedeutet für Unternehmen und Publikum: höhere Preise. Denn wo pro Unternehmen oder pro Person mehr Quadratmeter einkalkuliert werden müssen, kann weniger Fläche vermietet bzw. genutzt werden.

Da 69,6% der Befragten auch eine virtuelle Komponente erwarten, um sich zukünftig aussuchen zu können, ob sie Veranstaltungen in Präsenz oder online besuchen, muss auch der digitale Veranstaltungsaspekt in alle Überlegungen einfließen, um keine Besuchergruppen auszugrenzen und zu verlieren.
„Digitale Veranstaltungskonzepte sind kein nice-to-have mehr, sondern ein Muss“, ist sich Bosko Todorovic, Chief Growth Manager des Plattformbetreibers trember sicher. „Der ausdrückliche Wunsch von fast 70% der Befragten, mindestens eine digitale Veranstaltungskomponente zur Auswahl zu haben, kann nicht ignoriert werden. Die Event- und Veranstaltungsbranche befindet sich in einer innovativen Transformation.”

Berufliche Großveranstaltungen? Eher nicht!

Die Befragten machen zusätzlich einen sichtbaren Unterschied zwischen dem Besuch von privaten und beruflichen Großveranstaltungen. Während ein Zurück in die Präsenz im privaten Bereich trotz vorhandener Ängste von zwei Drittel der Befragten angestrebt wird, liegt das Bedürfnis, im beruflichen Bereich zur Präsenz zurückzukehren, bei nur knapp über 50%. Auch die Bereitschaft, für Events zu reisen, ist bei 21,7% der Befragten nicht mehr vorhanden.
„Die Zeit seit März 2020 hat deutlich gemacht, dass digitale Kommunikationsformen im beruflichen Kontext gut funktionieren“, sagt Melanie Vogel, Initiatorin der WOMEN&WORK, die in diesem Jahr zum ersten Mal digital stattfand. „Überall dort, wo Kommunikation, Informationsaustausch und Wissensvermittlung im Vordergrund stehen, verlieren berufliche Präsenzveranstaltungen im Großformat ihren Reiz. Und Lässt man dem Publikum bei beruflichen Veranstaltungen die Wahl zwischen Präsenz und digitaler Teilnahme, werden sich voraussichtlich viele aus Bequemlichkeit für die digitale Komponente entscheiden.“

Fazit & Ausblick

Auch wenn sich viele Menschen vom Teilnehmer bis zum Organisator nach Präsenz-Events sehnen, so ist die Sorge vor möglichen Risiken und der Wunsch nach Sicherheit mindestens genauso relevant und muss von der Event- und Veranstaltungsbranche zukünftig berücksichtigt werden. Am 14. September erst veröffentlichte BILD TV ein Geheim-Papier der Bundesregierung, nach der Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier einen Antrag an den Haushaltsausschuss im Bundestag für weitere 150 Millionen Euro eingereicht hat, um die Event- und Veranstaltungsbranche bei möglichen Ausfällen finanziell entschädigen zu können. Die Bundesregierung geht laut BILD TV von einem „großen Ausfallrisiko für Messen und Ausstellungen aufgrund coronabedingter Beschränkungen“ im Herbst 2021 aus. Ein Grund mehr für die gesamte Branche und deren Kunden, auf digitale Alternativen zu setzen.
 
Über die Umfrage:
Die Online-Umfrage fand im August 2021 statt. Teilgenommen haben 231 Personen, davon 91,5% Frauen und 8,5% Männer. 18,3% der Befragten waren zwischen 20 und 30 Jahre alt, jeweils 28,2% zählten zur Altersgruppe 30 bis 40 bzw. 40 bis 50, 22,5% waren zwischen 50 und 60 und 2,8% 60 Jahre und älter.

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